Der letzte Lebensabschnitt im Hospiz
Zu einer ebenso interessanten wie besinnlichen und nachdenklichen Veranstaltung hatte der Seniorenbeirat der Stadt Püttlingen am 07.11. ins Schlösschen nach Püttlingen eingeladen. Thema war die Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen in einem Hospiz.
Die Leiterin des St. Barbara Hospizes in Bous Judith Köhler stellte die Einrichtung vor. Die zahlreich erschienenen interessierten Zuhörer wurden z.B. über die Größe und Einrichtung des Bouser Hospizes informiert, ebenso über die Voraussetzungen für eine Aufnahme.
Dr. Innozenz Heintz berichtete über die Hospizarbeit aus der Sicht eines ehrenamtlichen Helfers. Durch die Vorträge wurde den Zuhörern eine ganz andere Vorstellung vermittelt, als man sie üblicherweise von einem Hospiz hat. Es herrscht trotz des nahen Todes keinesfalls nur Trauerstimmung. Es wird auch gelacht, sich rege unterhalten und auch – wie zuletzt – ein Oktoberfest gefeiert.
Ein fachlich wie menschlich hochqualifiziertes Pflegeteam ist rund um die Uhr für die Hospizgäste da. Dieses Team wird ergänzt durch ehrenamtliche Hospizhelfer, die den Gästen und ihren Angehörigen für Gespräche zur Verfügung stehen, die Gäste im Rollstuhl begleiten, bei Unruhe- und Angstzuständen einfach nur da sind oder bei Kaffee und Kuchen Gesellschaft leisten. Auch Pfarrer, Diakone, eine Sozialarbeiterin und eine Musiktherapeutin sind regelmäßig im Hospiz.
Sehr ernst und nachdenklich wurden die Zuhörer als die Referenten über den Umgang mit dem Tod berichteten, der im Hospiz den Aufenthalt der Gäste abschließt. Alle Beteiligten an der Hospizarbeit brauchen viel Einfühlungsvermögen in die besondere Situation der Gäste, dürfen sich aber andererseits nicht so sehr mit dem Einzelschicksal identifizieren, dass die eigene Psyche überlastet wird. Nach der Aussage einer Mitbegründerin der Hospizbewegung soll den Hospizgästen nicht nur geholfen werden, dass sie friedvoll und in Würde sterben, sondern "DASS SIE LEBEN BIS SIE STERBEN".
Text: Dr. Innozenz Heintz
