31.07.2018

„Es lohnt sich, über das Leben und den Tod nachzudenken und sich damit zu befassen“

Dokumentar-Film „Zeit Punkt – Anfang, Ende und das Dazwischen“ am 18. September im Rahmen der Bouser Hospizwochen 2018
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Im September 2018 finden erneut die Bouser Hospizwochen statt. Am 18. September wird im Thalia Kino Bous der Dokumentar-Film „Zeit Punkt – Anfang, Ende und das Dazwischen“ gezeigt. Der Interviewfilm will in Gesprächen mit Hebammen und Pflegefachkräften im Hospiz Anfang und Ende des Lebens, aber auch das Dazwischen erkunden. „Als es auf das Ende meines Studiums zuging habe ich viel darüber nachgedacht, was anschließend kommt, was für Gemeinsamkeiten ein Anfang und ein Ende mit sich bringen. Im Leben gibt es ja immer wieder Anfänge und Enden. Ich habe mir die Frage gestellt, ob denn vielleicht die Geburt der konkrete Anfang und der Tod das konkrete Ende sind“, erzählt Filme-Macherin Katrin Neisius. „Mir ist dabei auch klar geworden, dass die Geburt und der Tod eine der wenigen Erlebnisse sind, von denen wir nicht selbst berichten können. Also habe ich mich auf die Suche gemacht nach Leuten, die darüber berichten können. Hebammen oder Pfleger in Hospizen sind zwar einerseits beruflich täglich mit den emotionalen Ausnahmesituationen Leben und Tod konfrontiert, aber es betrifft sie auf der anderen Seite auch persönlich.“

 

In dem Film berichten drei Pflegefachkräfte aus dem Sankt Barbara Hospiz Bous über ihren Arbeitsalltag, aber auch ihre ganz privaten Erfahrungen und Erlebnisse mit dem Tod. „Am Anfang waren wir natürlich skeptisch und konnten uns überhaupt nicht vorstellen, was da auf uns zukommt“, sagt Uschi Appel. „Aber dann haben wir uns auf das Experiment eingelassen und dadurch auch viel über uns selbst erfahren.“ Jürgen Konrad ergänzt: „Sie hat uns ihr Vertrauen geschenkt und wir ihr unseres. Man kommt automatisch über die Arbeit auch auf die persönliche Ebene. Am Ende war es vor allem ein Bericht über uns selbst. Ich habe durch den Film auch Dinge über meine Kolleginnen erfahren, die ich vorher nicht wusste.“

 

Der Film lebt von den Persönlichkeiten der Protagonisten und den Einblicken, die sie in ihre privaten Geschichten geben. Katrin Neisius hat sich bewusst dafür entschieden, es bei reinen Interviews zu belassen: „Ich unterhalte mich sehr gern mit Menschen und nutze Interviews, um in ein Thema reinzukommen und Ideen zu sammeln. Über das Medium Film habe ich die Möglichkeit, von den Perspektiven der anderen Menschen zu lernen und das dem Zuschauer weiterzugeben. Es lohnt sich einfach, über das Leben und den Tod nachzudenken und sich damit zu befassen.“

 

Hospizleiterin Judith Köhler ist stolz auf ihre Mitarbeiter und freut sich, dass der Film nun bei den Bouser Hospizwochen gezeigt wird: „Um die Arbeit in einem Hospiz machen zu können, braucht man eine eigene Geschichte und Persönlichkeit. Ich habe schon oft erlebt, dass viele Außenstehende Interesse daran haben zu erfahren, was das für Persönlichkeiten sind. Es ist schön, mit diesem Film einen Einblick in unsere Arbeit bieten zu können.“

 

Katrin Neisius lebt in Saarbrücken und arbeitet derzeit als Grafikdesignerin. „Zeit Punkt“ war die Abschlussarbeit der 29-Jährigen im Rahmen ihres Studiums an der Hochschule der Bildenden Künste in Saarbrücken. Mit dem Film hat Katrin Neisius zudem den Förderpreis der Bank1 Saar gewonnen: „Das war eine tolle Anerkennung und zeigt mir, dass ich den richtigen Weg gegangen bin und es sich gelohnt hat, soviel Energie in die Idee zu investieren. Ich freue mich jetzt auch schon sehr auf die Bouser Hospizwochen und auf die Reaktionen dort. Der Film bietet eine gute Basis für viele Diskussionen. Bisher hatten die Zuschauer jeweils ihre ganz eigenen Gedanken zu dem Thema, das war immer sehr spannend.“

 

Info:
Der Film „Zeit Punkt – Anfang, Ende und das Dazwischen“ läuft am 18. September um 19:00 Uhr im Thalia Kino Bous. Der Eintritt kostet 7,50 Euro, der Erlös geht an das St. Barbara Hospiz Bous.
Der Trailer zum Film kann online angeschaut werden: https://vimeo.com/245697873 

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